giovedì 23 giugno 2011

Don Sanche critique June 11th 2011

DER NEUE MERKER:

Sondershausen: Don Sanche/Liszt - konzertant - 11.6.2011
Die Oper "Don Sanche oder Das Schloß der Liebe" hat Franz Liszt im Alter von nur 13 Jahren für Paris geschrieben, wo sie 1825 uraufgeführt wurde. Da der Einakter alle Qualitäten einer Großen heroischen Oper aufweist, geht man sicher nicht falsch, wenn man Liszt als Wunderkind und Frühvollendeten, zumindest was die Oper betrifft, bezeichnet. Die Gattung Oper hat er aber später bekanntermaßen nicht mehr bedient. 'Don Sanche' wurde im Rahmen des Themenjahres 'Franz Liszt 2011 Ein Europäer in Thüringen' konzertant im zum Schlossareal gehörenden Achteckhaus zu Sondershausen vom Theater Nordhausen und dem Loh-Orchester Sondershausen sozusagen wiederentdeckt.
Das französische Libretto (3 Bearbeiter) bezieht auf ein zugegeben ein dramaturgisch etwas hölzernes spanisches Ritterdrama. In der vom Zauberer Alidor ( Abraham Singer mit charakterlich auspichtem dramatisch superbem Baßbariton) dürfen nur Liebespaare wohnen. Da die Prinzessin Elzire die Liebe des Ritters Sanche nicht erwidert, muss dieser als Single außen vor bleiben. Die Prinzessin ist mit ihrem Gefolge auf dem Weg zu einem königlichen Bräutigam. Alidor erbarmt sich D.Sanches und läßt Elzire durch Unwetter die Reise am Zauberschloß abbrechen, aber auch ihr wird kein Einlass gewährt. Die Nacht davor auf Rasenbett verbringend, wird sie von einem Ritter übel bedrängt, Don Sanche ist aber zur Stelle und verteidigt die Ehre seiner geliebten Elzire mit der Lanze. Dabei im Kampf schwer verwundet, erbittet er sich, an ihrer Seite ins Schloß aufgenommen zu werden. Da Alidor den bösen Ritter selbst gespielt hat, löst er die Verzauberung nun auf und Sanche und Elzire, die ihm nun Zuneigung entgegen bringt, können sich im Zauberschloß dazugesellen.

In der Oper kommen viele Rezitative, Bravourarien, Duette und Chöre vor, die alle von Liszt wundervoll spannend komponiert erscheinen. Das Loh-Orchester spielt diesen jungen Liszt mit einzigartiger Verve, und der GMD Marcus L.Frank dirigiert spontan und mit emphatischem Zugriff. Der Opernchor (E.: Elena Pierini) war besonders in den Frauenstimmen hochkarätig besetzt und sang klangschön von der Empore aus.
Den Sanche sang Hugo Mallet in der Nachfolge eines Adolphe Nourrit mit tenoraler Emphase, wobei ihm auch halsbrecherisch hohe Tongirlanden gelangen. Brigitte Roth gab den Pagen mit vollmundig strömenden ausdrucksreichem Sopranmaterial. Die Elzire interpretiert mit leicht herbem apartem Sopran mit reicher Farbenpallette Sabine Mucke. Sandra Schütt, auch mit hellen eigenen Tonvailleurs timbriert, sang eine hinreißende Zélis.

Friedeon Rosén